Verschiedene Arten und Funktionsweise von Wertpapiere
Es gibt tausende Wertpapiere, in die man als privater Anleger investieren kann. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen Aktien und Anleihen. Für spekulativere Anleger eignen sich auch Zertifikate oder Hebelprodukte.
Bei einer Aktie handelt es sich um eine direkte Beteiligung in ein Unternehmen, man erwirbt dabei einen Anteil am Unternehmen. Die Rendite bei einer Aktie entsteht durch die zu erwartende Wertsteigerung des Unternehmens und gegebenenfalls einer Dividende, die bei bestimmten Aktien an die Aktionäre ausgezahlt wird. Durch mögliche Kursschwankungen sind Aktien ein spekulatives Investment.
Bei einer Anleihe handelt es sich um eine Art Darlehensvertrag zwischen dem Investor und dem ausgebenden Unternehmen. Der Investor leiht dabei das eigene Kapital zu einem bestimmten Zinssatz und das Unternehmen kann mit diesem Kapital arbeiten. Im Unterschied zu Aktien gibt es hierbei eine festverzinsliche Rendite, die das ausgebende Unternehmen festlegt.
Wertpapiere sind Urkunden. Sie verbriefen Rechte gegenüber einem Schuldner, der die Papiere ausgibt. Wertpapiere haben dadurch für den Inhaber einen Wert, der sich in Geldbeträgen ausdrücken lässt. Typische Beispiele für solche Urkunden sind Aktien, Anleihen oder auch Zertifikate.
Wie funktionieren Wertpapiere?
Die jeweiligen Wertpiere werden von verschiedenen Stellen ausgegeben. Aktien werden von Unternehmen ausgegeben, Anleihen werden sowohl von Staaten wie auch von Unternehmen ausgegeben. Zertifikate werden von Banken ausgegeben und stellen weitere Finanzprodukte wie beispielsweise den DAX nach. Ursprünglich gab es für diese Produkte real vorhandene Urkunden, die dann im Besitz des Gläubigers waren. Darauf begründete sich ein Rechtsanspruch gegenüber dem Schuldner, der die Urkunden ausgab. Inzwischen gibt es diese Rechtsansprüche zwar noch immer. Allerdings gibt es nicht mehr zu jedem Wertpapier ein real existierendes Dokument, das im Besitz des Gläubigers ist. Aktien beispielsweise werden zwar gehandelt. Die Dokumente sind allerdings in der Regel bei einer Bank eingelagert und der Gläubiger wird sie nie sehen. Ähnliches gilt auch für Anleihen und Zertifikate sowie für alle weiteren Urkunden dieser Art. Existiert ein Wertpapier nicht physisch, kann dennoch ein Recht darauf begründet sind. In diesem Fall wird dann von Wertrechten gesprochen. Diese Urkunden werden gehandelt.
Sowohl Aktien wie auch Anleihen, Zertifikate und weitere Produkte werden regelmäßig an der Börse gehandelt. Das bedeutet, dass sie dort täglich ge- und verkauft werden können. Wie bei allen Produkte wird der Preis dann durch Angebot und Nachfrage geregelt. Je höher die Nachfrage und je niedriger das Angebot, desto teurer wird das entsprechende Wertpapier. Der Preis des Wertpapiers ist dabei in der Regel unabhängig von daran gekoppelten Zinszahlungen oder Renditen. Grundlage für die Kaufentscheidung ist dabei immer der zu erwartende Gewinn. Dieser muss immer höher sein, als bei vergleichbaren Anlagen mit vergleichbarer Sicherheit. Nur dann lohnt sich die Investition.
Spekulationen mit Wertpapieren
Wertpapiere sind immer auch Spekulationsobjekte. Spekuliert wird in der Regel kurzfristig. Der Anleger erwartet hierbei einen starken Anstieg der Nachfrage nach einem Papier. Durch die steigende Nachfrage steigt der Preis. Ziel dieser Spekulationen ist es, die Papiere bei einem niedrigen Wert zu kaufen und sie möglichst teuer wieder zu verkaufen. Dadurch werden kurzfristige Gewinne realisiert.
Hebelprodukte sind gerade bei Spekulationen ein gängiges Mittel zur Steigerung der Gewinne. Hebelprodukte sind immer von einem weiteren Produkt wie beispielsweise Aktien, Anleihen oder Zertifikaten abhängig. Hebelprodukte ermöglichen das Bewegen von höheren Geldwerten, als tatsächlich vorhanden sind. Häufig handelt es sich bei Hebelprodukten um Optionen und CFD´s. Aber auch Zertifikate selbst können als Hebelprodukt ausgelegt sein. Die Produkte ermöglichen insgesamt, dass mit wenig Kapitaleinsatz viel Geld bewegt und damit auch verdient werden kann. Die Gewinne liegen weit über den Möglichkeiten des eingesetzten Kapitals. Allerdings bringen solche Produkte auch erhebliche Risiken. Wer bei einer normalen Anlage in Aktien einfach vorübergehend sein gesamtes Geld verlieren kann, hat bei einer Fehlspekulation mit Hebelprodukten Schulden. Die Schulden sind dann nicht begrenzt und der Anleger hat immer eine Nachschusspflicht. Daher sollte nur mit solchen Produkten gehandelt werden, wenn es vollständig verstanden wird. Allerdings kann selbst unter größten Verständnis nicht ausgeschlossen werden, dass dennoch Verluste auftreten.