Geld nachhaltig anlegen ist im Trend, immer mehr Anleger wollen etwas für die Umwelt und die Nachhaltigkeit tun und setzen daher auf sogenannte grüne Anlageprodukte. Wer sich für die nachhaltige Anlage entscheidet, der sollte aber ein gesundes Misstrauen mitbringen, denn längst nicht alles ist so grün und umweltfreundlich, wie es vielleicht auf den ersten Blick den Anschein hat.
Die Welt verbessern
Wer heute die Welt verbessern will, der kann das vom heimischen Sofa aus tun, denn das reicht, um Geld richtig anzulegen. Wind-Aktien, Solargenussrechte und Umweltfonds heißen die Zauberwörter, mit denen den Anlegern eine bessere Welt versprochen wird. Die Deutschen schätzen die nachhaltige Geldanlage mehr als das unbezahlte Ehrenamt, wie eine neue Studie der Universität Regensburg feststellen musste und viele Anleger sind sogar bereit, auf bis zu zwei Prozent Rendite zu verzichten, wenn sie damit ein bisschen Erde retten können. Die Banken haben den Trend der Zeit erkannt und bieten immer neue Möglichkeiten an, um Geld nachhaltig anzulegen. Dabei kommt ihnen die Politik entgegen, denn es gibt weder eine einheitliche noch eine gesetzliche Regelung, wann eine Kapitalanlage als nachhaltig bezeichnet werden darf.
Was ist nachhaltig?
Die Zahl der Angebote an nachhaltigen Geldanlagen steigt und steigt, aber die Anleger können sich nicht mehr darauf verlassen, dass auch wirklich Nachhaltigkeit drin ist, wenn nachhaltig drauf steht. So kann zum Beispiel der Betreiber eines Atomkraftwerks mit Begriffen wie ethisch und ökologisch werben, nur weil er seine Angestellten gut behandelt. Auf der anderen Seite ist es auch möglich, dass ein Anbieter für Ökostrom mit den gleichen Argumenten wirbt und das, obwohl er seine Mitarbeiter wie Sklaven behandelt. Wer wirklich nachhaltig Geld anlegen will, der muss also sehr genau hinschauen. Es kommt immer darauf an, was jeder für sich unter dem Begriff Nachhaltigkeit versteht und welche Aspekte wichtig sind.
Die richtige Bank finden
Alle, die ihr Geld normalerweise auf einem Tages- oder einem Festgeldkonto anlegen und jetzt nach einer umwelt- und gesellschaftstauglichen Alternative suchen, die sollten sich auch nach einer Alternativbank umsehen. Infrage kommen eine Kirchen-, Ethik- oder auch eine Umweltbank, die ihr Geld ein wenig anders anlegen als das bei konventionellen Banken der Fall ist. Die „normalen“ Banken investieren immer nur dort, wo die meiste Rendite zu erwarten ist, Alternativbanken hingegen, wie zum Beispiel die GLS Bank, legen bei der Anlage andere Kriterien zugrunde. Sie investieren nicht in Rüstungsfirmen und auch nicht in Unternehmen, die sich mit Gentechnik befassen.
Mehr Rendite
Nicht jeder, der sein Geld nachhaltig anlegen will, möchte dabei auch auf eine gute Rendite verzichten. Wer mehr Rendite möchte, der sollte über sogenannte Direktbeteiligungen nachdenken, denn diese zählen zu den nachhaltigen Kapitalanlagen und bringen dem Anleger zudem Geld. Diese Direktbeteiligungen werden von Banken wie der KfW-Bank ausgeben, aber auch Unternehmen beteiligen sich daran. Diese „Green Bonds“ sind sehr beliebt und auch hier versprechen die Emittenten, das Geld nur für ökologische Projekte zu verwenden, um was es genau geht, das definiert aber jeder Anbieter selbst. Genussscheine und geschlossene Fonds bieten ebenfalls die Möglichkeit, Geld nachhaltig, aber mit einer attraktiven Rendite anzulegen. Die Anleger können beispielsweise in Windparks investieren, die Gefahren bei diesen Projekten lassen sich jedoch kaum einschätzen. Es besteht immer die Gefahr, das investierte Geld zu verlieren, wenn ein Unternehmen in die Insolvenz geht, wie es beim Windparkbetreiber Prokon schon einmal der Fall war.
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