Die Deutschen suchen in Zeiten niedriger Zinsen nach einer guten Kapitalanlage, und ein Ferienhaus bietet eine solch gute Form der Geldanlage. Allerdings sollte es kein Ferienhaus in Dänemark sein, denn dort werden Deutsche als Käufer nicht so gerne gesehen. Dabei gibt es im Nachbarland hoch im Norden sehr viele schöne Feriendomizile, die dringend einen Käufer suchen, aber die Dänen wollen und dürfen nicht an deutsche Urlauber verkaufen.
Das perfekte Ferienhaus
Ferienhäuser stehen in der Liste der beliebten Kapitalanlagen ganz weit oben, vor allem dann, wenn sie eine attraktive Lage direkt am Meer haben. Da viele Ferienhäuser in Dänemark direkt an der See liegen, sehr komfortabel sind und zu allen Jahreszeiten genutzt werden können, dürfte es nicht allzu schwer sein, diese Häuser gut zu verkaufen. Aber die Realität sieht für viele Dänen, die ein Haus zu verkaufen haben, eher düster aus, denn nach dem Gesetz dürfen dänische Staatsbürger ihre Häuser nicht an Ausländer verkaufen. Dieses Gesetz ist schon sehr alt, aber da der Markt aktuell am Boden ist, ist auch der Streit um das Verbot jetzt wieder neu entfacht.
Dänemark boomt
In Zeiten von Terror und Krieg suchen die meisten Urlauber nach einem krisensicheren Ziel für die Ferien. Dänemark kann sich über eine wachsende Zahl an Buchungen freuen, denn das kleine Land im hohen Norden ist wie eine friedliche Insel in einer konfliktgeladenen Zeit. Auch wer seinen Urlaub in einer intakten Naturlandschaft verbringen will, der ist in Dänemark immer richtig. Viele fahren schon sein Jahren in das Königreich und ebenso viele planen, dort ein Ferienhaus zu kaufen, zu einen, um nicht jedes Jahr eine neue Unterkunft buchen zu müssen, zum anderen, weil ein Haus in Dänemark eine sichere Geldanlage darstellt.
Die Preise sinken
Da die dänischen Hausbesitzer nicht an ausländische Interessenten verkaufen dürfen und die eigenen Landleute offenbar nur sehr wenig Interesse an einem Ferienhaus haben, sinken die Preise auf breiter Front. Besonders deutlich wird das in Hvide Sande, einem der beliebtesten Ferienziele der deutschen Urlauber. Da viele Häuser schon seit Jahren zum Verkauf stehen, macht jetzt die Partei Liberale Allianz erneut einen Versuch, das Kaufverbot vor allem auch für deutsche Käufer zu kippen. Die Partei sieht es als ungerecht an, dass jeder Däne die Freiheit hat, in Europa ein Ferienhaus zu kaufen, aber ausländischen Käufern bleibt diese Möglichkeit in Dänemark verwehrt. Viele Dänen empfinden das als sehr merkwürdig und auch doppelmoralisch.
Das sagt das Parlament
Die Liberalen haben den Antrag auf Aufhebung des Verkaufsverbotes von dänischen Ferienimmobilien an ausländische Käufer ins Parlament eingebracht und kurz vor Beginn der Sommerpause hat das Folketing über den Vorschlag entschieden. Das Ergebnis der Abstimmung war eindeutig, denn die des Gesetzes wurde mit 92 zu 15 Stimmen abgelehnt. Einzig die grüne Partei Alternativet stimmte den Liberalen zu, um so der Europäischen Gemeinschaft die Tür nach Dänemark zu öffnen.
Gibt es eine Möglichkeit für den Kauf eines Ferienhauses?
Zwar haben Deutsche die Möglichkeit, sich um ein Ferienhaus zu bewerben, aber der Antrag für einen Kauf wird nicht so einfach erteilt. So müssen die Kaufinteressenten nachweisen, dass sie eine sehr starke Beziehung zu Dänemark haben. Damit ist nicht das Hissen der Flagge im Vorgarten gemeint, und auch wer die Hymne des Landes auf dänisch singen kann, beweist damit noch lange nicht, dass es eine starke Bildung an das Land gibt.
Es gibt Dänen, die vermuten, dass es deshalb nicht zu einer Änderung des Gesetzes kommt, weil die Dänen nicht noch einmal nach dem Zweiten Weltkrieg ein Deutschland in Miniaturformat im eigenen Land haben wollen.
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