Nur ein kleiner Einsatz, aber es winkt ein großer Gewinn – von diesen Anlageprodukten träumen alle Kleinanleger. Jetzt gibt es wieder einen Anbieter, der mit Differenzgeschäften den kleinen Sparern ans Geld will, aber die Finanzaufsicht BaFin will den Verkauf von diesen hoch riskanten Geschäften mit allen Mitteln stoppen, damit nicht wieder kleine Anleger ihr Geld verlieren.
Werden CFDs verboten?
Die BaFin wird immer dann hellhörig, wenn es um einen vermeintlichen hohen Gewinn bei einem nur kleinen Einsatz geht. Schon im Sommer dieses Jahres hat die Finanzaufsicht den Verkauf von Bonitätsanleihen verboten, um die Anleger zu schützen. Jetzt droht den spekulativen Differenzgeschäften, den sogenannten CFDs, das gleiche Schicksal. Unkalkulierbar ist der Handel mit CFDs, denn die Anleger müssen bedingt durch die Nachschusspflichten, immer mit einem sehr hohen Verlustrisiko leben. Die BaFin ist nicht länger bereit, dieses Vorgehen zu dulden.
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr zeigt die Behörde damit ihre Macht, denn nach dem Gesetz zum Schutz der Kleinanleger darf die BaFin ein Finanzprodukt vom Markt nehmen. Dass dieses Schicksal den Handel mit CFDs treffen würde, das zeichnete sich bereits im September ab.
Die Verbraucher müssen geschützt werden
Die BaFin hat sehr deutlich erklärt, was sie von spekulativen Differenzgeschäften hält, denn nach Ansicht der BaFin verlieren vor allem die kleinen Anleger mit dieser Art von Geschäften, die Wetten ähneln, in den allermeisten Fällen ihr Geld. Mit einer klassischen und seriösen Geldanlage hat diese Anlageform nichts mehr zu tun, deshalb sieht sich die BaFin im Recht, wenn sie durch ein Verbot die Verbraucher schützt.
So gefährlich sind CFDs
Der Handel mit CFDs ist im Grunde nichts anders als eine Wette, denn es gibt bei diesem Anlageprodukt keinen realen Bezug zur Wirklichkeit. Was den Handel mit CFDs so gefährlich macht, ist die Tatsache, dass die Anleger auch mit kleinen Beträgen einsteigen können, denn sie zahlen zum Beispiel für eine Aktie nie den vollen Preis, sondern immer nur einen Bruchteil. Wenn die Sicherheitsmarge fünf Prozent beträgt, dann muss der Anleger auch nur fünf Euro einzahlen, um auf eine Kursveränderung einer Aktie zu wetten, die 100,- Euro wert ist.
Wenn der Kurs der Aktie auch nur um einen Euro steigt, dann gewinnt auch der CFD einen Euro an Wert und das kann, wenn es gut läuft, zu einer sehr großen Gewinnsumme führen. Das ist natürlich nicht immer der Fall, in der Regel läuft es für die kleinen Anleger nicht so reibungslos, die meisten verlieren bei diesen Geldwetten eine Menge Geld.
Die Banken reagieren
Anfang 2015 geriet das Geschäft mit den CFDs schon einmal ins Visier der BaFin, als die Schweizer Nationalbank den Mindestkurs für den Euro aufgehoben hat. Es kam zu hohen Verlusten für die Anleger und schon damals wurde überlegt, das Geschäft mit dem Differenzprodukt ganz zu verbieten. Der CFD-Verband gibt sich nach der Ankündigung der Finanzbehörde einsichtig. Das Vorhaben werde begrüßt, so der Verband, auch einige Banken haben schon reagiert und Konten ohne Nachschusspflicht eingeführt. Mit der Aussicht eines Verbotes sind auch die zahlreichen Online-Broker aufgeschreckt worden, die das Geschäft mit CFDs anbieten und haben damit begonnen, ihr Geschäft umzustellen. So soll unter anderem das Handelsvolumen für die Kunden eng begrenzt werden, um das Verlustrisiko weiter zu senken. Welchen Einfluss das Verbot auf die Branche haben wird, kann jetzt aber noch nicht abgeschätzt werden.
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