Wohin mit dem Geld? Diese Frage stellen sich viele Kapitalanleger und entdecken plötzlich Pfandbriefe wieder als eine attraktive Geldanlage. Pfandbriefe waren lange Zeit aus der Mode, jetzt sind sie wieder im Trend, wenn auch nur für etwas konservative Anleger, die sicher sein möchten, dass ihr Geld auch wirklich gut angelegt ist. Vor allem diejenigen, die zuvor in Aktien investiert haben, wenden sich wieder vermehrt den Pfandbriefen zu, aber auch Anleger, die bisher ein Tages- oder ein Festgeldkonto hatten, interessieren sich heute für die festverzinslichen Wertpapiere.
Was sind Pfandbriefe?

Pfandbriefe sind im Grunde nichts anderes als Schuldverschreibungen oder Anleihen von Banken. Mit der Hilfe von Pfandbriefen refinanzieren die Banken die Kredite für ihre Kunden. Vereinfacht erklärt bedeutet das, wenn die Bank einen Kredit finanziert, dann holt sie sich von einem anderen Kunden das Geld über die Ausgabe von Pfandbriefen wieder zurück. Streng genommen sind Pfandbriefe festverzinsliche Wertpapiere, die was die Bonität der Emissionen angeht, so sicher sind wie die vom Staat ausgegeben Bundesanleihen.
Vor allem in wirtschaftlich unruhigen Zeiten gelten Pfandbriefe als ein sehr sicheres und solventes Finanzinstrument, was vor allem bei sonst eher risikoscheuen Anlegern immer gut ankommt. Ein weiterer Aspekt, der für Pfandbriefe als Geldanlage spricht, ist die große Transparenz, die diese Anlage auszeichnet.
Eine Geldanlage mit Geschichte
Die Geschichte der Pfandbriefe beginnt bereits im 18. Jahrhundert, und es war Friedrich der Große, der das Prinzip der Pfandbriefe praktisch „erfand“. Der preußische König musste nach den schlesischen Kriegen Geld beschaffen, um das verwüstete Preußen wieder aufbauen zu können. Er befahl denjenigen, die Grundbesitz hatten, sich zu sogenannten Schlesischen Landsmannschaften zusammenzuschließen und ihm die nötigen Kredite für den Wiederaufbau zu geben. Der Grundbesitz diente dabei als Sicherheit, also als Pfand. Heute nehmen die Banken den Platz der schlesischen Grundbesitzer ein. Nicht nur der Alte Fritz hat von den Pfandbriefen profitiert, auch nach dem Zweiten Weltkrieg waren Pfandbriefe ein Helfer in großer Finanznot.
Welche Formen von Pfandbriefen gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Pfandbriefen, unter denen die Anleger wählen können. Da gibt es den Hypothekenpfandbrief, der zur Refinanzierung von Immobilienkrediten dient und der stets grundpfandrechtlich gesichert werden muss.
Dann gibt es die öffentlichen Pfandbriefe, die durch die Forderungen von Ländern oder Staaten abgesichert werden. Eine weitere Anlagemöglichkeit bieten die Flugzeugpfandbriefe, die zur Refinanzierung von Flugzeugen dienen und die Schiffspfandbriefe, die Schiffshypotheken absichern.
Strenge Sicherheitsanforderungen
Für Pfandbriefe gibt es sehr strenge Sicherheitsanforderungen, die diese Geldanlage zu einer der sichersten Anlage überhaupt machen. So gibt es unter anderem Schutzmechanismen, die den Gläubiger eines Pfandbriefs vor dem Verlust seines Vermögens schützen. Diese Mechanismen funktionieren so gut, dass bisher noch nie ein Anleger sein Geld verloren hat. Die Beleihungsgrenze für Schiffs- und Hypothekenpfandbriefe liegt bei 60 % und durch dieses Polster sollen Wertverluste abgefedert werden, die durch Kursschwankungen entstehen können. Darüber hinaus müssen alle Pfandbriefe, die ausgegeben werden, zu mindestens 102 % abgesichert werden, denn dann wird sichergestellt, dass im Falle einer Insolvenz der Aufwand für die Verwaltung gedeckt sind.
Die meisten Banken haben freiwillig größere Überdeckungen, als gesetzlich festgelegt, um ihren Anlegern die bestmögliche Sicherheit bieten zu können. Die BaFin wacht als bestellter Treuhänder darüber, dass die Gesetze und Vorschriften auch eingehalten werden. Dazu kommt, dass die Pfandgläubiger ein sogenanntes Insolvenzvorrecht haben. Das bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz nur die Gläubiger das Recht haben, auf die Deckungsmasse der Bank zuzugreifen, die die Pfandbriefe ausgegeben hat.
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